Mut und Zuversicht sich selbst zusprechen – die innere Story

Während der Coronazeit wieder Mut und Zuversicht einem selbst und den andern gegenüber zusprechen. Gibt’s gute Argumente?

So lautet eine weitere Frage der Kurzumfrage bei meinen Newsletter-Lesern. Meine Antworten beziehen sich nicht nur auf die Krise im ersten Halbjahr 2020. Krisen gibt es immer wieder. Sei es familiäre Krisen, Krisen mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten etc…

Ich beginne mit Gedanken zu den Worten Mut und Zuversicht. Gleichzeitig erfahren Sie auch Anregungen für gute Argumente.

Mut

Im Duden steht Mut für Kühnheit, Unerschrockenheit. Das hilft im ersten Moment nicht so gut weiter. Schauen wir uns die Wortgeschichte an, wird es hilfreicher. Mut heisst im althochdeutschen muot und steht für Kraft des Denkens, Seele, Herz, Gemütszustand, Gesinnung, Gefühl, Absicht, Neigung.

Damit kann ich was anfangen. Zum Beispiel “Kraft der Seele” heisst für mich, mich mit der Natur zu verbinden. Andere mögen ihre Wege haben, um ihre Seele zu stärken.
Kraft des Denkens bedeutet, dass ich mich mit meinen Ängsten beschäftige, diesen entgegne und somit klarer Denken kann.

Zuversicht

Hier geht es um Vertrauen in die Zukunft. Mittelhochdeutsch zuoversiht und ahd. zuofirsiht, was beides für “ehrfurchtvolles Aufschauen” steht.

Als ich Zuversicht nach den einzelnen Buchstaben aufdröselte, kamen bei mir folgende Gedanken.

Z – Zukunft: Nun die liegt völlig im Unbekannten, langfristige Pläne sind für viele kaum möglich. Gleichzeitig kann das Ängste verursachen über Probleme, die noch gar nicht existieren. Deshalb mein Fokus auf die Gegenwart. Hier kann ich handeln und Stück für Stück einen Beitrag für eine bessere Gegenwart schaffen.

U – Unternehmen: Selbst in fast aussichtslosen Situationen lässt sich etwas unternehmen. Das heisst, ich lege die Opferhaltung ab und werde Täter, tue was eben heute möglich ist.

V – Vision: Hilfreich ist eine Vorstellung, wie mein Leben denn sein sollte. Wie soll es nach der Krise weiter gehen? Was will ich beibehalten? Was ist mir weiterhin wichtig? Was will ich loslassen?

E – Energie: Das ist ein weiterer wichtiger Bestandteil. Wie schaffe ich es Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat in meine Energie zu kommen? Was tue ich dafür? Ist es Joggen, Spazieren oder Wandern in der Natur?

R – Repertoire: Was habe ich an Wissen und Können? Was müsste aufgefrischt werden und was will ich mir noch aneignen? Wenn hier genügend Potenzial vorhanden ist, hilft das bei meiner Zuversicht.

S – Schlüssel: Der Schlüssel für mich sind die richtigen Fragen. Für den Anfang würde sogar eine einzige Frage reichen. Blogger Markus Gull empfiehlt die Frage: “Wer bin ich, und wenn ja: warum?”

I – Innen: In einer Krise gibt es im Aussen keinen Halt. Das bedeutet, dass der Halt Innen zu suchen ist. Da kommen wir direkt zum Sinn des eigenen Lebens. Habe ich ein höheres Ziel = Sinn. Hier der Hinweis auf Viktor Frankl’s Buch “… trotzdem JA zum Leben.”

CH – Chronos / Chairos: Die Griechen kennen diese beiden Zeiten. Chrones steht für den Zeitablauf, Chairos für die Gunst der Stunde oder auch Qualität der Stunde. Chrones sagt, dass jede Krise, auch diese Krise vorbeigehen wird. Ganz allein aus der Tatsache, dass Tage, Wochen und Monate vergehen werden.
Chairos sagt, auch die Qualität der Zeit ändert sich. Im Moment für viele bedrückend, beängstigend und verunsichernd. Da fällt es manchem schwer die Gunst der Stunde zu entdecken, Chancen und Erkenntnisse zu schaffen.

T – Trainieren: Hier stelle ich eine Verbindung zum Repertoire her. Neues Wissen ist zu erarbeiten und anzuwenden, neue Fähigkeiten zu trainieren. In unserem Zusammenhang die Fähigkeit Mut und Zuversicht aufzubauen. Zunächst bei sich selbst, dann auch für die anderen. Einfach – nicht unbedingt. Machbar – auf jeden Fall.

Die Situation

Die derzeitige Krise stellt den Unternehmer in der Regel vor echte und bisher ungeahnte Probleme. Besonders wichtig in solchen Zeiten ist, die Angestellten bei der Stange zu halten. Mitarbeiter, die vor Angst um ihren Job und die Zukunft gelähmt sind, sind nicht in der Lage, dem Unternehmen aus der Krise heraus zu helfen.

Vor Kurzem noch erzählt der Unternehmer sich selbst den ganzen Tag Geschichten. Zum Beispiel die Geschichte, wie vor 4 Jahren einer der Kunden unerträglich war, und wie vor 2 Jahren ein Kunde die Rechnung nicht bezahlte oder letztes Jahr, wie ein Kunde immer noch mehr Leistung für noch weniger Geld wollte. Leider sind diese Geschichten emotional stark negativ besetzt. Zudem hat der Unternehmer diese schon 10-20 mal sich selbst erzählt. Das versetzt einen Unternehmer nicht in die Lage, schwierige Probleme zu bewältigen.

Seit dem Shutdown der Wirtschaft geht es allerdings für viele Unternehmen nur noch ums Überleben und Durchstehen der Krise. Der Umsatz bricht ein, die Lieferkette ist unterbrochen. Manche Unternehmen müssen Insolvenz anmelden. Die Gedanken kreisen darum. Das macht es besonders schwierig, aufbauende Stories sich selbst zu erzählen. Dem Autor ist klar, dass dies für viele Unternehmer hart und schwierig ist. Wenn er das alleine nicht schafft, dann mit einem Coach.

Wie geht das, zunächst sich selbst Mut und Zuversicht zusprechen?

Innere Stories

Um sich selbst Mut und Zuversicht zuzusprechen eignet sich das Innere Storytelling – sich selbst aufbauende Geschichten erzählen.

Was sind die richtigen Fragen für Innere Stories?

Bevor wir uns und einander mit Geschichten uns und unsere Welten erklären können, uns selbst und den anderen wieder Mut und Zuversicht zusprechen, müssen wir nämlich – fragen! Dass dies nicht ganz leicht ist, erfuhr schon Howard Schulz, Gründer von Starbucks, als er seinem Mentor die falsche Frage stellte.

Der Blogger Markus Gull schreibt:

“Für den Anfang würde sogar eine einzige Frage reichen: Wer bin ich, und wenn ja: warum?

Wer wirklich fragen kann, kann hinterfragen, kann in Frage stellen – sich und sein Tun, seine eigenen Absichten, sein Anliegen, seine Wahrheit(en).

Wäre es möglich, dass wir unendlich viele Antworten haben, aber viel zu wenige Fragen, vor allem nicht die richtigen Fragen?”

Die Kraft der richtigen Frage ist fast gleichbedeutend mit der Kraft, mit der Storys uns stark machen, als Menschen, Teams und Gesellschaft. Ist das nicht das, was wir gerade in dieser Zeit brauchen? Warum träumen wir nicht von einer Welt, wie sie sein könnte und fragen uns: “Warum nicht?”.

Die richtigen Fragen führen zur richtigen Story, zum Aufbruch, zur Bewährung, zum Comeback. Wer fragt und führt, sucht die Lösungen dafür dort, wo die Probleme entstehen, nämlich bei der Ursache. Das scheuen jedoch manche, lieber sucht man Lösungen bei den Symptomen.

Wenn möglichst viele Menschen ihre Story, ihre Bestimmung, ihren Weg kennen, entwickeln sie ihre innere Führungskraft und sind durch nichts und niemand verführbar. Ich finde das wunderbar.

Wie kommt man zur inneren Story?

Ausgangspunkt ist die obige Frage “Wer bin ich, und wenn ja: warum?”. Hier zwei weitere Anregungen, damit Sie Ihre innere Story finden.

Stories sammeln

Ich legte mir eine Storydatenbank an. Das ist eine einfache Word Datei, in der ich

Stories
CC0 Bild von Unsplash / Pixabay

Erlebnisse, kleine und grössere Stories von mir und anderen sammle. Im Laufe der Zeit ergibt sich ein Schatz, den ich immer wieder mal anschaue und dadurch auch Anregungen für meine Innere Story bekam. Wäre das was auch für Sie?

Fixstern finden – Video

Vor über 8 Jahren drehte ich ein Video. Es geht darum seinen Fixstern = Sinn im Leben zu finden. Holen Sie sich Anregungen daraus.

Falls Sie trotz meiner Vorschläge Ihre Innere Story nicht fanden, rufen Sie mich an. Wir finden sicher was.

Der Podcast zum Mitnehmen

Jetzt herunterladen und hören wo und wann Sie wollen. Sei es beim Joggen, Autofahren, auf dem Weg zur Arbeit, in der S-Bahn…

Der Podcast zum Abonnieren

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